Lange hatte Glückspiel in Deutschland einen reichlich ambivalenten Ruf: zum einen waren da die staatlich anerkannten Spielbanken, oft mit elegantem Ambiente, wo man einen gediegenen Abend an einem der Roulette- oder Blackjack-Tische verbrachte, einige Cocktails schlürfte und einen Hauch von Glamour und James-Bond-Feeling genoss. Daneben gab es unzählige Spielotheken und -hallen, die eher als berüchtigt galten – hier wurde oft in verrauchten Sälen vornehmlich an Spielautomaten gezockt. Die Gefahr süchtig zu machen, besaß das Zocken ums Geld schon immer und in jedem Zusammenhang, mittlerweile ist es jedoch in der gesellschaftlichen Mitte angelangt, nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Online-Casinos, deren Legalisierung in Deutschland und der einfachen Zugänglichkeit über den Computer und jedes Smartphone. Wie unterscheiden sich die klassischen und modernen Glückspiele jedoch in Sachen Gewinnchancen, Strategie und hinsichtlich ihrer Legalität online?
In Spielbanken unterscheidet sich seit jeher großes und kleines Spiel: das große Spiel findet an den Spieltischen statt, gewöhnlich mit höherem Einsatz. Zu den beliebtesten gehören Roulette, Black Jack und Baccarat sowie das bekannteste Kartenspiel Poker, was gewöhnlich in den Casinos als Cash-Game oder als Turnier angeboten wird. Kleines Spiel umfasst das Angebot an Spielautomaten oder „einarmigen Banditen“, wie diese auch genannt werden. Diese findet man nicht nur in staatlich konzessionierten Spielbanken, sondern auch in Gaststätten und eben Spielhallen, die eine Lizenz hierfür erworben haben.
Die klassischen Tisch- und Kartenspiele sind in der Regel mehrere Jahrhunderte alt und entwickelten sich von den ursprünglichen Casinos in Frankreich, Deutschland und Italien aus, oftmals jedoch auch auf Grundlage historischer Spiele. Über die ersten Siedler gelangten sie an die Ostküste der USA, insbesondere nach New Orleans und auf die Raddampfer des Mississippi, bis hin zur Gründung der bekannten Casino-Hochburgen in den USA und mittlerweile auch in Asien, wie in Macau – bekannt als „Las Vegas des Ostens“. Auch bei Roulette, Black Jack und Poker gibt es gewaltige Unterschiede, was Gewinnchancen, Zufallsprinzip und Strategien betrifft, wobei gerade bei Poker oftmals die Frage aufkommt, ob die Klassifizierung als Glückspiel überhaupt gerechtfertigt ist oder es sich vielmehr um ein Geschicklichkeitsspiel handelt. Während gerade Anfänger in erster Linie auf ein gutes Blatt hoffen, haben zahlreiche Studien nachgewiesen, dass es mit fortschreitenden Fähigkeiten und ausreichend Übung weitaus häufiger mit Strategie als durch Zufallsprinzip gewonnen wird. Nicht zuletzt deshalb wird Poker weltweit auf großen Turnieren gespielt, die Schachturnieren nicht unähnlich sind und das Spiel zum Sport machen, wobei viele Pokerprofis damit sogar ihren Lebensunterhalt verdienen.
Auch bei Blackjack kommt es in gewissem Maß auf Strategie an, und zumindest die berühmt-berüchtigte MIT Gruppe – ursprünglich eine Studentengruppe des Massachusetts Institutes of Technology – verdiente mit der schlauen Taktik des Kartenzählens in den U.S. Casinos der 80er und frühen 90er Jahren Millionen, wenngleich diese an sich nicht legal ist. Rechtlich gesehen handelt es sich jedoch bei all diesen Spielen um Glückspiele, weshalb sie um Geld nur in staatlich konzessionierten Etablissements angeboten und privat nicht um Geld gespielt werden dürfen.
Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise Poker im Verein nur um die Ehre oder Sachpreise gespielt werden darf, sowie im privaten Rahmen um Minimalbeträge, aber nicht regelmäßig oder organisiert. Wer beispielsweise jeden Freitag daheim die gleichen Gäste zum Pokern um Geld zu sich nach Hause einlädt, handelt im Grunde rechtwidrig. Spannend ist die Rechtslage auch in den neuen Online-Casinos, die seit dem Inkrafttreten des neuen Glückspielstaatsvertrags in Deutschland legal operieren können, sofern sie hier eine Lizenz beantragt haben. Die gemeinsame Glückspielbehörde der Länder stellt eine stets aktualisierte White-List zu Verfügung, die alle Online-Anbieter mit deutscher Lizenz listet. Erlaubt sind hier Automatenspiele sowie Poker, nicht jedoch Roulette oder Black-Jack, Videopoker oder progressive Jackpots. Poker wird in der Regel in Poker-Rooms angeboten, je nach Poker-Variante wie Texas Hold’em, Hi-Lo oder Omaha sowie oftmals auch nach Geschicklichkeits-Level mit besonderen Rooms für Anfänger, wo diese sich mit niedrigen Einsätzen und geringem Risiko mit dem Spiel vertraut machen können.
Auch im gigantischen Angebot der Slots gibt es erhebliche Unterschiede, nicht nur was Thematik des Automaten, Gewinnlinien und Walzenzahl sowie den Einsatz betrifft. Vor dem Anmelden bei einem Online-Casino ist es ratsam die Anbieter zu vergleichen: der Konkurrenzdruck unter diesen ist groß, zumal in Deutschland nach aktueller Gesetzeslage pro Monat nur 1.000 Euro anbieterübergreifend eingesetzt werden dürfen. Die Betreiber bieten deshalb unterschiedliche attraktive Konditionen und Promotionen beim Willkommensbonus sowie hinsichtlich Freispiele, Match-Boni, bei denen man seinen Einsatz „gematcht“bekommt, oder Treueboni für langfristige Kunden. Die Slots selbst unterscheiden sich ebenfalls in Sachen Gewinnchancen: meist wird der RTP eines Spiels sowie auch dessen Volatilität angegeben. RTP – Return To Player – gibt an, welcher Prozentsatz des Einsatzes an die Zocker ausgezahlt wird, in der Regel liegt dieser zwischen 95 und 97 Prozent. Hohe Volatilität eines Slots bedeutet, dass mit größerem Risiko gespielt wird –man gewinnt seltener, dafür höhere Beträge, während man bei niedriger Volatilität häufiger kleinere Beträge gewinnt und weniger Risiko eingeht, was sie besonders bei Anfängern beliebt macht.