Wir gehen der Frage nach, was beim Pokerspiel wichtiger ist: Können oder Psychologie? Und zeigen Wege auf, wie individuelle Stärken genutzt werden können.

Ist Poker reines Können oder reine Psychologie?

Pokerface ist ein Begriff, der vielen in den Kopf schießt, wenn sie darum gebeten werden, etwas Pokertypisches zu nennen. Professionelle Pokerspieler beherrschen die Kunst, ihre Reaktionen auf die erhaltenen Karten so gut wie möglich zu verdecken. Doch ohne das Verständnis über die Regeln des Spiels würde es keiner von ihnen jemals an die Tische der großen Pokerturniere schaffen. Somit stellt sich die Frage, was beim Pokerspielen nun wichtiger ist: das Können oder die Psychologie?

Regeln sind die Grundlagen eines jeden Spiels

Ganz gleich, ob Billard, Mühle oder Poker, allen Spielen dieser Welt unterliegen bestimmte Regeln. Auch zum Beispiel von Kindern selbst ausgedachte Spiele fangen stets mit der Festlegung eines Regelwerkes an. Wenn wir jemandem ein Spiel beibringen, dann tun wir dies zunächst mit der Erklärung was wann wie erlaubt ist und getan werden muss. Kurz gesagt gibt es ohne Regeln kein Spiel. Es wäre uns schlichtweg nicht möglich zu verstehen, wie das Spiel gespielt wird.

Die Spielregeln des Pokerns

Das trifft auch auf das Pokerspiel zu. Jeder, der mit diesem anfangen möchte, muss zunächst die Regeln lernen und verstehen. Diese umfassen alle grundlegende Dinge und bieten Antworten auf Fragen wie:

– Womit wird gespielt?
– 
Was ist das Ziel des Spiels?
– Wie viele Spieler müssen mindestens und maximal teilnehmen?
– Welchen Wert haben die verschiedenen Kartensymbole?
– Wie ist der Spielablauf?
– 
Welche Spielzüge stehen zur Auswahl?
– Was passiert bei einem Sieg, einer Niederlage und einem Unentschieden?

Erst wenn diese Fragen beantwortet wurden und der Sinn hinter diesen verstanden wurde, kann ein Spieler anfangen, Poker zu genießen.

Eine Frage der Wahrscheinlichkeit

Bei einem strategischen Spiel wie Poker bieten die Regeln jedoch noch einen weiteren Anhaltspunkt. Da es in Kartendecks nur eine bestimmte Anzahl an Spielkarten unterschiedlicher Symbole gibt, bedeutet dies, dass gewisse Kombinationen wahrscheinlicher sind als andere. Zusätzlich zum Erlernen der Spielregeln kommt beim Poker somit die Komponente der Statistik hinzu. Ohne die Wahrscheinlichkeiten bestimmter Spielausgänge zu kennen, fällt es Spielern schwer, ihre Karten einzuschätzen. 

Die psychologische Komponente des Pokerspiels

 

Soweit würden diese Erkenntnisse auf so gut wie jedes Strategiespiel zutreffen. Auch bei Siedler von Catan und Schach ist es wichtig, nicht nur die Regeln zu kennen, sondern auch die mit dem Spiel einhergehenden Wahrscheinlichkeiten. Es gibt jedoch einen Aspekt des Pokers, der sich stark von vielen anderen Spielen unterscheidet und zwar die Psyche. Damit wird zum einen die Gabe sich selbst zu verstehen und im Griff zu haben, als auch die Fähigkeit verstanden, andere Personen einschätzen zu können. 

Warum das Pokerface wichtig ist

 
Poker, genau wie jedes andere Glücksspiel, geht mit Gewinnen und Verlusten einher. Während sich Spieler am Blackjack-Tisch jedoch offen über die vielversprechenden Karten freuen, tun dies gute Pokerspiele nicht. Der Unterschied zwischen diesen beiden Kartenspielen liegt nämlich darin, dass beim Blackjack der Spielausgang nicht durch das Handeln der anderen Mitspieler beeinflusst werden kann. Beim Poker ist dies genau andersherum. Wie Mitspieler aufeinander reagieren trägt erheblich dazu bei, welche Spielzüge gewählt werden. Pokerspieler versuchen somit ihren Gegnern keine Anhaltspunkte darüber zu geben, ob ihre Karten gut oder schlecht sind.

 

Sich selbst und andere verstehen

 

Nachdem die Grundlagen der Spielregeln und Pokerstatistik erlernt wurden, geht es nun darum, sich selbst besser kennenzulernen. Jeder gibt unbewusst Signale über den eigenen Gemütszustand preis. Ob das Hochziehen einer Augenbraue oder das Kratzen an der Nase, all dies sind unterbewusste Handlungen, die anderen Aufschlüsse geben können. Menschen sind schließlich soziale Lebewesen. Für unser Überleben war es stets wichtig, anderen auf eine schnelle Weise bestimmte Dinge mitteilen zu können. Beim Pokerspielen geht es nun darum, seine eigenen Signale zu unterdrücken und die der Mitspieler zu lesen.

Doch was ist beim Poker wichtiger?

In einem Interview mit Welt.de sagte Howard Lederer: „Die Psychologie und Strategie ähnelt physischen Spielen wie Tennis. Man muss mit seinen Emotionen nach einer Niederlage klar kommen, man muss Ängste überwinden können.“ Aus dem Kontext genommen klingt dies so, als wäre wie im wahren Leben, das hauptsächlich aus sozialen Begegnungen besteht, auch beim Poker die Psychologie ausschlaggebend. In der Theorie ist es vorstellbar, dass ein Spieler, der nur die absoluten Grundlagen des Pokers kennt, jedoch die erforderlichen psychologischen Gaben besitzt, gewinnen kann.

 

Das Pokerspiel mit realen Mitspielern

Durchaus ist es so, dass während Pokerspielen, die in der „realen Welt“ stattfinden, die psychologische Komponente ein erhebliches Gewicht hat. Wer nur die Spielregeln sowie die Wahrscheinlichkeiten kennt, wird es nicht an den Tisch der besten Spieler schaffen. Andersherum wäre es jedoch für einen sehr gerissenen Spieler möglich, seine leichte Unkenntnis über die Regeln und Statistik durch gekonnte Bluffs zu verdecken.

 

Das Pokerspiel im Online Casino

Anders sieht es jedoch aus, wenn sich Spieler in einem Online Casino dem Pokervergnügen hingeben. Gerade beim Video Poker, das zum Beispiel in Trustly Casinos angeboten wird, fällt die Psychologie komplett weg. Hier treten die Spieler schließlich gegen eine Maschine an, der ein Zufallsgenerator zu Grunde liegt. Emotionen müssen auf keiner der beiden Seiten versteckt oder verstanden werden.

 

Fazit

Wer Poker auf Profilevel spielen möchte, wird es nicht vermeiden können, beide Elemente dieses spannenden Spiels zu erlernen. Dem einen Spieler mag es leichter fallen, Regeln und Wahrscheinlichkeiten zu verstehen, während ein anderer Spieler ein Naturtalent ist, was die psychologische Komponente angeht. Um wirklich alle Facetten des Pokers kennenzulernen und genießen zu können, sollte man sich jedoch um beides zu bemühen. Die individuellen Vorlieben können jedoch auch mit Hilfe der entsprechenden Modalität ausgelebt werden.