Online-Casinos gibt es mittlerweile weltweit an allen virtuellen Ecken und Enden – scheinbar Hunderte davon. Heutzutage lassen Millionen von Menschen das Roulette-Rad von Zuhause aus drehen oder gehen auf ihrer Couch sitzend mit einem Pocket Pair All-in. Aber kann sich eigentlich noch wer an die Entwicklungsgeschichte dieser neuen Form der Unterhaltung erinnern? Man mag es kaum glauben, aber das allererste Land, welches das Potenzial von Online-Casinos erkannte und diese auch regulierte, liegt in der Karibik – nämlich Antigua und Barbuda. Dort wurde 1994 eine Verordnung für freien Handel und freies Gewerbe verabschiedet, die es Casinos erlaubte, sich anzusiedeln und von dort aus allen anderen Ländern Glückspieldienste anzubieten.

Bevor allerdings überhaupt wer in diesen Casinos sein Glück versuchen konnte, mussten zuerst einmal Spiele entwickelt werden. Viele Software-Unternehmen sprangen somit auf den Zug auf. Das Bekannteste ist sicher Micro, das 1994 damit begann, seine Online-Casinos herauszubringen und auch gegenwärtig als Marktführer in Sachen Online-Gaming angesehen werden kann. Das Unternehmen hat mittlerweile über 600 verschiedene Casino-Spiele entwickelt, die mittlerweile von einer Vielzahl an heute populären Anbietern von Online-Casinos genutzt werden, wobei nahezu ständig neue Games dazukommen. Der Fakt, dass Microgaming quasi die Pionierarbeit im Online-Glückspiel geleistet hat, hat natürlich maßgeblichen Anteil daran, dass sie bis heute an der Spitze dieser Industrie stehen.

Mehrere Glücksspielanbieter beanspruchen den Titel des allerersten Online-Casinos für sich, und auch wenn die Seiten der ersten Wettportale nach Einführung der Reglementierungen gut liefen, ist nicht klar, wer genau der Erste war. Testen kann man dies unter andem im Red Stag Casino! Die Anwartschaft auf den Titel des allerersten Online-Casinos wird am ehesten einer Seite zugeschrieben, die von Microgaming persönlich betrieben wurde.

Nach dem sichtbaren Erfolg in Antigua und Barbuda begannen einige andere Regionen damit, ihre eigenen Lizenzierungsregeln einzuführen. 1996 verabschiedete das Mohawk Territory of Kahnawake in Kanada mehrere Gesetze, die es Online-Casinos erlaubten, außerhalb ihres Landes zu operieren. Dies stellte sich als äußerst gewinnbringender Schritt heraus und so wurden Kahnawake-Glückspiel-Lizenzen von vielen Casinos als auch Wettanbietern erworben, speziell von jenen, die den amerikanischen Markt im Fokus hatten. Andere Orte, die Lizenzen herausgeben, sind Gibraltar, Malta, die Kanalinseln, Curaçao sowie Zypern.


Innerhalb einiger Jahre seit dem Start des Gaming Clubs entstand so eine breite Palette an Online-Casinos, die 1998 umgerechnet an die 843 Millionen Dollar an Umsatz generierten. Jedoch hinderten technologische Limitierungen viele potenzielle Spieler daran, an der ganzen Sache teilzunehmen. Gründe dafür waren altmodische Telefonmodems, beziehungsweise wollten manche Leute einfach keine Software herunterladen, bevor sie diese anspielen konnten. Aber mit der Einführung des Breitbandinternets änderte sich dies schlagartig. Casinos waren nun in der Lage, hochqualitative Spiele anzubieten, die flüssig liefen – ohne dass ein Spieler zuvor irgendwelche Software auf seinen PC herunterladen musste. Der Mobil-Zugang hat sich über die letzten Jahre auch rasant entwickelt, wodurch es nun auch möglich ist, über Smartphones und Tablets auf den Casino- oder Pokertischen 
Platz zu nehmen.

 

Womit wir auch schon zu den Pokerseiten kommen. Die hatten ja zu Beginn ein paar Anlaufschwierigkeiten, da es schon mehr als Einwahlverbindungen benötigte, um all die Spieler miteinander in Echtzeit zusammenzubringen. Die allererste Online-Pokerseite, Poker Planet, kam nie so richtig aus den Startlöchern. Erst in den frühen 2000ern schafften die mittlerweile populären Pokerseiten  den Durchbruch. Manche waren dabei so erfolgreich, dass deren Muttergesellschaften an die Börsen gingen. Vom amerikanischen Markt mussten sie sich jedoch bekanntlich zurückziehen, da es dort rechtliche Probleme gab, mit denen alle Online-Glücksspielanbieter konfrontiert waren.

Das war das Jahr, in dem die US-Regierung beschloss, alle Online-Casinos zu verbieten, die ihren Sitz nicht in den USA hatten. Ein Gerichtsverfahren kippte dieses Urteil zwar, aber seit dem herrscht eine Menge Verwirrung bezüglich dessen vor, was jetzt dort legal sei und was nicht. Deswegen zogen sich viele Anbieter sicherheitshalber aus den USA zurück. Fakt ist, dass bis jetzt noch niemand dafür belangt wurde, dass er US-Bürgern die Möglichkeit des Online-Glückspiels offerierte. Somit sind immer mehr Leute der Meinung, dass es staatlich erlaubt werden sollte, da es ja auch den Regierungen Geld einbringen würde.

Andere Länder haben Online-Glückspiel mittlerweile vollständig legalisiert als auch reguliert, einschließlich der Europäischen Union sowie auch Südafrika. Allerdings klappt es für die Casinos nicht überall, da zum Beispiel in Russland 2010 jegliche Form von Onlinewetten verboten wurden.

Die gesamte Industrie ist weiterhin im Aufschwung. Immer mehr Anbieter werden mittlerweile an den Börsen gehandelt. Online-Glückspiel ist mehr als nur eine weitere Form der Unterhaltung – es ist Big Business und definitiv gekommen, um zu bleiben. Die Gefahr von Betrügereien ist durch die strenge Reglementierung mittlerweile auch stark eingeschränkt worden.

Der Aufstieg der Online-Casinos zwang auch die großen traditionellen Casinos dazu, Maßnahmen zu ergreifen, damit die Spieler auch weiterhin durch ihre Türen rennen. Von Las Vegas über London bis nach Macao wurden Milliarden investiert, um Besuchern aus aller Welt auch dort ihre Lieblingsspiele anbieten zu können.