Poker ist mehr als nur ein Glücksspiel. Da sind sich die Fans des Spiels sicherlich alle einig. Wer sich an den Pokertisch setzt – Egal ob Online oder Live, braucht nicht nur Glück. Hier werden Strategie, analytisches Denken und jede Menge Skills verlangt, um das Spiel siegreich abzuschließen. Bei dieser Prämisse ist es kein Wunder, dass sich immer wieder die Frage gestellt wird, ob es sich beim Pokern um ein Glücksspiel oder doch um ein Geschicklichkeitsspiel handelt. Lange Zeit wurde mit Poker ein fragwürdiges Image verbunden. Menschen hatten Bilder von dunklen Hinterzimmern im Kopf, in denen geraucht wird und dicke Geldbündel über den Tisch gehen. Bereits seit geraumer Zeit wird jedoch versucht, diesem Image ein Ende zu setzen. Unter anderem durch die Bildung des Deutschen Poker Sportbundes und diversen Pokervereinen. In denen Poker als Denksport gespielt wird, wird das Bild des Kartenspiels in Deutschland langsam aber sicher aufgewertet.

 

Pokern benötigt mehr als nur Glück

In Deutschland wird Poker nicht als Geschicklichkeitsspiel anerkannt, gleichzeitig gilt es auch nicht per se als Glücksspiel. Anfang 2014 entschied das Bundesverwaltungsgericht, nachdem einem ehemaligen Dozenten in Sachsen-Anhalt ein Pokerturnier für Rentner verboten wurde, dass Poker mehr vom Zufall als vom Geschick des Spielers abhängt. Mit den Voraussetzungen grenzt sich das Spiel von einem reinen Denkspiel wie Schach ab, in dem kein Zufall entscheidet und alle Informationen zu jeder Zeit ersichtlich sind. Auf der anderen Seite des Spektrums liegt etwa das beliebte Casinospiel Roulette, das es bereits seit dem 17. Jahrhundert gibt. Im Internet kann man inzwischen bei verschiedenen Anbietern, die oft auf Vergleichsplattformen evaluiert werden, Roulette spielen und da die Kugel im Kessel zum Rollen bringen – hier entscheidet der Zufall allein, auf welcher Zahl die Kugel landen wird und der Spieler kann lediglich seine Setzstrategien anpassen, nicht jedoch das Ergebnis beeinflussen. Aufgrund dessen handelt es sich beim Roulette um ein reines Glücksspiel. Poker befindet sich zwischen diesen beiden klaren Fällen, denn es bestehen versteckte Informationen, die den Zufall bewirken. Gleichzeitig kann ein Spieler mit seinen Fähigkeiten und Strategien dennoch das Ergebnis des Spiels beeinflussen. Nicht jeder Spieler holt das Meiste aus einer schlechten Hand heraus, andere gewinnen mit ihr den Pot.

 

Pokern im Verein

Genau das ist es, was Poker so besonders macht. Und genau das ist der Grund, warum sich in Deutschland bereits diverse Vereine gegründet haben, die dem Spiel den Glücksspiel-Stempel abnehmen wollen. Der Deutsche Poker Sportbund (DPSB) wurde 2009 als Dachverband der Pokervereine und Pokerspieler in Deutschland gegründet. Er ist Teil der International Federation of Match Poker (IFMP) und setzt sich für die Etablierung und Integration von Poker als Denksport in der Gesellschaft ein. Ziel ist zudem die politische Anerkennung des Pokers als Denksport. Der DPSB ist unter anderem für die Interessensvertretung der Vereine zuständig, zudem richten sie Meisterschaften und Ligen aus. Sie setzen sich für die deutschen Pokervereine ein, in denen zum Spaß am Spiel gepokert wird. Wie auch bei den German Poker Days geht es im Verein nicht darum, eine große Menge Geld zu gewinnen, sondern lediglich, sich mit anderen Spielern zu messen und im Falle des Gewinns den Ruhm und die Anerkennung zu genießen. Mit geringen Buy-Ins und Sachpreisen wird für Motivation gesorgt, die den Spielspaß weiter erhöht.

Poker ist ein ganz besonderes Spiel mit einer außergewöhnlichen Prämisse. Nicht nur Glücksspieler und Casinogänger sind von dem Kartenspiel begeistert, denn das Können und die Strategie, die einem das Spiel abverlangt, macht Poker zu einem wahren Denksport. Sowohl der Deutsche Poker Sportbund als auch die Pokervereine Deutschlands und die German Poker Days haben sich daher zum Ziel gesetzt, Poker in Deutschland als Denksport zu etablieren. Dem schlechten Image des Spiels soll somit endgültig Abhilfe geschafft werden.