Die Frage ob Poker ein Glücksspiel ist wird immer wieder heiß diskutiert, die Rechtslage ist unklar oder befindet sich zumindest in einer Grauzone, den aktiven Pokerspieler wird dies relativ wenig interessieren. Rechtlich ist sie aber von enormer Bedeutung. Denn falls dies so wäre, ist der deutsche Staat berechtigt, entsprechende Pokerturniere und Events zu untersagen – Egal ob Live oder Online, und eben auch in Vereinen und privaten Clubs. Selbst das Homegame könnte dann bei entsprechenden Einsätzen schweirig werden. Geht der Trend hingegen in Richtung „Geschicklichkeitsspiel“, dann wäre ein Verbot nicht möglich. Denn, Pokern wird mittlerweile, zumindest in einigen Ländern, als vollwertiger Sport angesehen – Strategie und Glück – Das ist hier die Frage!?
Fakt ist, die Wissenschaftler, Spieler, Casinos und Juristen scheiden sich an dieser Frage enorm. Natürlich kann der Faktor „Glück“ nicht ganz ausgeschlossen werden, denn wenn Sie permanent nur „schlechte“ Hände bekommen, hilft auch die beste Spielstrategie nichts. Langfristig wird dies aber statistisch gesehen nicht passieren. Trotzdem können Sie mit dem entsprechenden System, fachspezifischem Wissen und vor allem rechtzeitigen Folden noch Gewinne einfahren bzw. Verluste minimieren. Und auch das bluffen ist möglich und hat nix mit Glück zu tun.
Die Definition des klassischen Glücksspiels besagt, dass der Einsatz und der daraus resultierende mögliche Gewinn nicht beeinflussbar sind (Wie im Casino beim Black Jack oder Roulette). Selbst Sportwetten zeigen eine Menge Geschick. Beim Pokern (Egal ob online oder live, wie z.B. bei den German Poker Days) ist diese Voraussetzung jedoch ebenfalls nicht gegeben.
Anfang 2014 hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden, dass Poker nicht als Glücksspiel eingestuft werden kann. Positiv an der Verhandlung war, dass der Richter Klaus Rennert dabei einen einfachen, aber nachvollziehbaren Vergleich gebracht hat. Er selbst habe im Alter von 12 Jahren Skat erlernt und halte sich selbst für einen „guten“ Spieler. Süchtig nach Skat sei er aber noch lange nicht. Wichtig sei, so das Urteil, dass kein direkter Zusammenhang zwischen den Turniergebühren respektive den Einsätzen und dem möglichen Gewinn besteht – Dies ist bei Sachpreispoker auch nicht gegeben. Genau an dieser Stelle kann man die Rechtssprechung natürlich beidseitig auslegen. Fakt ist, das Poker selbst kein Glücksspiel ist. Die abschließende Beurteilung kann erst nach der Analyse des Spielumfeldes erfolgen.
Auch die Universität in Hamburg hat sich mit der Frage Glücks- oder Geschicklichkeitsspiel beschäftigt. Dabei wurde das Gaming und Gambling nicht anhand einer künstlichen Umgebung untersucht. Grundlage der Studie waren Hand-Historien aus dem Online Pokerbereich.
Es gibt zudem, unabhänbgig von Glück oder Geschick, viele Möglichkeiten sich kostenlos selber ein Bild davon zu machen ob das Pokerspiel zu einem passt.