Erstaunlich: Verbrecher bezeichnen Deutschland als echtes Geldwäscheparadies. Bildquelle: 3844328 / https://pixabay.com/de/photos/geld-geldw%c3%a4sche-scheine-5244058

Casinos sind schon seit jeher anfällig für Geldwäsche. Verbrecher wie Al Capone nutzten sie bereits in den 1930er-Jahren, um Chips mit schmutzigem Geld zu kaufen und sie nach einer Zeit, ohne auch nur einen davon auf einem Spieltisch gesetzt zu haben, wieder gegen Geld einzutauschen. So einfach funktioniert das heute nicht mehr, denn vor allem die seriösen Anbieter versuchen mit unterschiedlichen Maßnahmen solche Aktionen zu verhindern. Verschwunden ist das Problem damit aber keineswegs.

Deutschland gilt als echtes Geldwäscheparadies für Verbrecher

Wer an Geldwäsche denkt, hat dabei oftmals osteuropäische Länder oder Inselstaaten vor seinem geistigen Auge. Doch in der Realität finden diese Transaktionen direkt vor unserer Haustüre statt, denn zumindest bis zum Jahr 2021 war es in Deutschland verhältnismäßig einfach, sein schmutziges Geld reinzuwaschen.

Laut den Aussagen eines Kronzeugen in einem Mafia-Prozess sei es sogar nirgendwo einfacher, als in Deutschland, schmutziges Geld anzulegen und zu waschen. Eine Möglichkeit dazu ist beispielsweise, das schmutzige Geld über Geschäftskassen laufen zu lassen.

Das geschieht unter anderem in Restaurants oder Spielbanken, die von den Kriminellen betrieben werden. Selbstverständlich geht es dabei nicht um die größten Casinos Deutschlands, sondern um unauffälligere kleinere Betriebe.

In der jüngeren Vergangenheit ist es aber auch in Deutschland wesentlich schwieriger geworden, Geldwäsche zu betreiben. Maßgeblichen Beitrag dazu leistet das neue Geldwäschegesetz, das im Januar 2021 in Kraft trat. Zusätzliche Erschwernisse gibt es im Glücksspielbereich durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag, der seit Juli 2021 rechtskräftig ist.

Ein seriöses Online Casino wartet nicht auf Vorgaben des Gesetzgebers

Online Casinos hatten in der Vergangenheit mit einem schlechten Ruf zu kämpfen. Aus diesem Grund unternehmen die Betreiber sehr viel, um die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die Vorurteile nicht gerechtfertigt sind. Sie setzen deshalb aus eigenem Antrieb zahlreiche Maßnahmen um, die Geldwäsche bei ihnen verhindern sollen.

Das betrifft vor allem jene Anbieter, die ihr Geschäft mit einer für den deutschen Markt gültigen Lizenz betreiben. Denn nicht nur Online Casinos mit einer deutschen Konzession, sondern auch Anbieter ohne Lizenz können unter bestimmten Umständen das Geschäft hierzulande legal betreiben. Durch die Wettbewerbs- und Dienstleistungsfreiheit der Europäischen Union ist es dafür ausreichend, wenn sie im Besitz einer in der EU gültigen Lizenz eines Mitgliedslandes wie beispielsweise der maltesische Online-Gaming-Lizenz der MGA (Malta Gaming Authority) sind.

Die entscheidende Frage in diesem Zusammenhang lautet: Wie lässt sich als Konsument herausfinden, ob es sich bei einem Anbieter um ein seriöses Online Casino handelt? Eine einfache Möglichkeit dazu bieten unabhängige Testplattformen, die die Unternehmen auf Herz und Nieren prüfen und nur jene auf ihrer Webseite veröffentlichen, die alle erforderlichen Kriterien erfüllen. Eine Auswahl von seriösen Online Casinos finden Sie hier.

Die wichtigsten Voraussetzungen: Identitätsnachweis und geschlossener Geldkreislauf

Hinter dem Kürzel „KYC“ steckt der Begriff „Know Your Customer“, was so viel bedeutet wie „Kenne Deinen Kunden“. Wer im Alltag Einkäufe in Deutschland tätigt, kann das in der Regel anonym machen. Für den Einkauf im Supermarkt oder im Bekleidungsgeschäft ist es nicht erforderlich, seinen Personalausweis zu zücken und dadurch seine Identität nachzuweisen.

Für das Glücksspiel, insbesondere im Online-Bereich, gilt jedoch ein erhöhtes Risiko. Deshalb sind die Anbieter auch dazu verpflichtet, die Identität ihrer Besucher nicht nur zu überprüfen, sondern in weiterer Folge auch zu erfassen und zu dokumentieren. Dabei werden der Name und der Wohnort in einer Datenbank gespeichert. In diesem Zusammenhang findet auch die Überprüfung der Volljährigkeit im Rahmen des Jugendschutzes statt.

In weiterer Folge wird jeder einzelne Besuch eines Spielers mit Beginn- und Endzeit dokumentiert. Auch die Ein- und Auszahlungen werden dabei festgehalten.

Um Geldwäsche zu verhindern, sieht der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag monatliche Limits bei der Einzahlung vor. Spieler dürfen nicht mehr als 1.000 Euro auf ihr Spielkonto einzahlen. Wer denkt, er kann dieses Limit umgehen, indem er sein Schwarzgeld einfach auf mehrere Online Casinos verteilt, hat die Rechnung ohne den deutschen Gesetzgeber gemacht. Denn das Limit gilt über alle Anbieter hinweg. Der aktuelle Stand der Einzahlung ist in einer für die Betreiber allgemein zugänglichen Datenbank ersichtlich.

Zusätzlich müssen die Ein- und Auszahlungen auch auf demselben Weg erfolgen. Das bedeutet, Gewinne dürfen nur auf jenes Konto ausbezahlt werden, von dem das ursprüngliche Geld auf das Spielkonto überwiesen wurde. Das betrifft auch Online Casinos mit Paypal Bonus. Wurde der ursprüngliche Betrag hier über den Zahlungsdienstleister Paypal einbezahlt, dann ist auch nur eine Auszahlung per Paypal möglich.

Die europäische Geldwäsche-Richtlinie gilt auch für Online Casinos

Die 5. Geldwäsche-Richtlinie (5AMLD) der Europäischen Union wurde bereits im September 2018 verabschiedet. Grundsätzlich richtet sie sich an alle Online-Plattformen vom Online-Shop bis zum Online-Gaming, in großen Teilen beschäftigt sie sich jedoch mit der Sicherheit und Legalität von Geldtransaktionen in Online Casinos.

Die Anbieter müssen in regelmäßigen Abständen nachweisen, wie die einzelnen Forderungen der Geldwäsche-Richtlinie bei ihnen umgesetzt werden. Dazu sind technische Maßnahmen allein nicht ausreichend. Auch die Mitarbeiter der Betriebe müssen entsprechend der jeweils aktuellen Rechtslage zum Thema „Geldwäsche und Terrorfinanzierung verhindern“ geschult und weitergebildet werden.

Bei Geldtransaktionen aus oder in Drittländer gelten strenge Kontrollvorschriften hinsichtlich der Überprüfung der Kunden. Durch die Schulungen soll das Personal ungewöhnliche Transaktionssummen, Geldtransfers ohne erkennbare wirtschaftliche Absicht sowie sich zyklisch wiederholende Zahlungen rasch erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen können.

Fazit: Verbrecher haben es heutzutage deutlich schwerer als früher

Die Eigeninitiative der seriösen Online Casinos sowie die gesetzlichen Vorgaben aus Deutschland und der Europäischen Union haben dazu geführt, dass es für Betrüger heutzutage nicht mehr so einfach ist wie früher, schmutziges Geld zu waschen.

Vor allem die Digitalisierung leistet einen entscheidenden Beitrag dazu, weil sie zum einen die Möglichkeit bietet, die Richtigkeit von Identitätsangaben unmittelbar zu überprüfen und zum anderen den Zugriff auf gemeinsame Datenbanken erlaubt, die dafür sorgen, dass die Betrüger die einzelnen Anbieter nicht mehr untereinander ausspielen können.

Unmöglich ist die Geldwäsche aber nach wie vor nicht. Deshalb sollten sowohl die Gesetzgeber als auch die Betreiber auf der Hut bleiben. Denn es handelt sich dabei wohl um ein ewiges Katz-und-Maus-Spiel.