Jetzt mal die Karten auf den Tisch: Was läuft eigentlich hinter den Kulissen der großen Pokerturniere ab, die oft so glatt über die Bühne gehen, als folgten sie einem ungeschriebenen Script? Der Zuschauer am Display bekommt in der Tat nichts davon mit, wie viele Rädchen sich im großen Event-Getriebe drehen, damit er live dabei sein und die große Show einfach nur genießen kann.
Ein »Home Game« für 1.000 oder noch mehr Spieler
Wer schon einmal ein Poker Home Game mit echter Casino-Atmosphäre auf die Beine gestellt hat, der wird wissen, dass es bereits bei einem eher kleinen Event ziemlich viel zu tun gibt. Was wäre, wenn statt sieben oder acht etwa hundert oder tausend Pokerspieler anreisen würden? Die PokerStars Championship, die ab diesem Jahr die EPT ersetzen wird, kommt ganz locker auf solche Zahlen, ebenso wie die Turniere der berüchtigten World Series of Poker, die in diesem Jahr am 8. Juli in Las Vegas startet. Und, wie ihr ganz sicher wisst, geht es bei den beliebten Events der German Poker Days ebenfalls recht lebhaft zu; eine große Halle mit Kartenspielern zu füllen, stellt hier längst kein Problem mehr dar.
Spielplan richtet sich auch nach örtlichen Gegebenheiten
Zuerst einmal braucht es dafür natürlich eine passende Location sowie einen Termin, der nicht gerade mit einer großen Gegenveranstaltung kollidiert. Jetzt müssen die Veranstalter sehr genau abwägen, was genau an dem gefundenen Veranstaltungsort möglich ist: Wie viele Poker Tables passen aufs Parkett? Wo befinden sich die Ruhe- und Orga-Zonen und wie viel Raum dürfen sie einnehmen? Wie lässt sich die Übertragungstechnik integrieren? Auch der Spielplan richtet sich danach, wie viel Platz zur Verfügung steht; er orientiert sich aber auch an eventuellen Richtlinien vor Ort. Darum steht die Planaufstellung erst nach der Raumfindung auf dem Programm: Wie viele Turniere einschließlich der Satellites können überhaupt gleichzeitig stattfinden, ohne dabei die gern genutzten Cashgame-Tische zu vernachlässigen?
Natürlich sollen alle Spieler im Event auf ihre Kosten kommen, sowohl die Super-High-Roller mit ihrer dick gepolsterten Bankrolls als auch diejenigen Spieler, die das Ganze lieber etwas legerer angehen und kleinere Einsätze bevorzugen. Neil Johnson als Chef-Organisator beim Global Player PokerStars bezeichnet die mittleren Buy-ins im Poker als »Grundgerüst der PokerStars Championship«. Daneben gibt es natürlich auch spezielle Low-Events sowie Non-Hold’em-Spiele, die jeweils auf ganz eigene, individuelle Zielgruppen zugeschnitten sind. Man sieht also: Die Erstellung des Spielplans ist komplexe Team-Arbeit, niemand schüttelt sich ein maßgeschneidertes Programm einfach so aus dem Ärmel!
Doch die Planung ist damit längst noch nicht beendet, auch während der laufenden Pokergames müssen die Rädchen im Getriebe immer wieder aufs Neue gedreht werden. Niemand weiß vorher genau, wie lange ein Turnier dauert und doch rücken immer wieder neue Spieler nach, die ihre Runde beginnen möchten. Floormen und Senior Dealer schauen ganz genau darauf, wann welche Tische frei werden, um sie gezielt neu zu besetzen. Wirklich hilfreich bei der Organisation ist ein großes Orga-Display, das in den Startlöchern stehenden Spielern den Weg ins Turnier weist. Natürlich ist auch das Anmeldesystem bei großen Pokerturnieren digitalisiert, ein Teil des Teams verbringt seine Zeit also am PC.
Je größer das Event, desto wichtiger die digitale Unterstützung
Die Auszahlungen laufen ebenfalls häufig über das PC-System, je größer ein Poker-Event ausfällt, desto wichtiger wird also die digitale Unterstützung, um allzeit den Überblick zu behalten. Bei unserem Beispielanbieter PokerStars sind Einstiege über gewonnene Online-Satellites möglich, so avanciert der virtuelle Pokerspaß ganz schnell zur analogen Herausforderung. Doch aus der analogen Welt finden die spannenden Kartenspielrunden auch wieder hinaus ins World Wide Web und damit auf die Displays von Pokerfans rund um den Erdball. Ein Poker-Event mit Live-Übertragung erfordert eine ausgefeilte technische Ausrüstung und zahlreiche Mitarbeiter, die sich allein um eine informative Berichterstattung kümmern. Eine Location, aus der live gesendet wird, strotzt nur so von Kameras und Mikros – und trotzdem muss die Technik sich visuell im Hintergrund halten, um die Poker-Atmosphäre nicht zu stören.
Haben wir noch etwas vergessen? Ja, ganz sicher haben wir das! Denn keine Räumlichkeit wird einfach »roh« genutzt! Ebenso wie bei einem stimmungsvollen Home Game geht mit dem Raum eine wundersame Verwandlung vonstatten, hin zu einer stilvollen Kulisse, die schon beim ersten Anblick richtig Lust auf Pokern macht. Bei professionell organisierten Events legen hierzu engagierte Designer und Dekorateure Hand an und schaffen ein perfektes Bühnenbild als optischen Rahmen für unvergessene Momente.