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Seit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag ist die Rechtslage für deutsche Spieler in Online Casinos nicht einfacher oder übersichtlicher geworden. Seit Juli 2021 ist die Neuregulierung von Glücksspiel für Anbieter von virtuellen Automatenspielen, Online Poker und Online Casinospielen in Kraftt. Diese legt den Spielbanken in Deutschland strenge Richtlinien auf, an die sie sich halten müssen, wenn sie weiterhin die Anmeldung deutscher Spieler erlauben wollen.

Dasselbe Problem haben auch Spieler in der Schweiz. Liest man über Schweiz Casinos ohne Lizenz, so  heißt das nicht, dass sie ohne Lizenz ihre Spiele anbieten. Es bedeutet, dass sie eine europäische Lizenz besitzen, aber keine Konzessionserweiterung der Eidgenössischen Spielbankenkommission. Sicher und fair sind sie dennoch und bieten ihre Spiele mit einer Lizenz der Glücksspielbehörde von Malta, Gibraltar, UK oder Isle of Man an. Während die Schweiz internationalen Online Casinos mit Netzsperren einen Riegel vorgeschoben hat, wird diese Maßnahme in Deutschland nicht diskutiert.

Neue Vorgaben beim Spielen

Was die Spieler in Deutschland festgestellt haben, war, dass es plötzlich Unterschiede beim Spielen und bei den Zahlungen gibt. So dürfen Spieler in lizenzierten Online Casinos pro Monat maximal 1.000 € einzahlen. Die Einsätze sind bei den Slots – Live-Dealer-Tische mit Roulette, Baccarat oder Poker dürfen gar nicht mehr angeboten werden – auf höchstens 1 € pro Spin limitiert. Auch drehen sich die Slots etwas langsamer und Turbo-Drehungen sind gar nicht mehr möglich. Der Grund: zwischen zwei Spins müssen laut der 5-Sekunden-Regel auch wirklich mindestens 5 Sekunden liegen.

In einem Casino ohne deutsche Lizenz dürfen Spieler auch weiterhin höhere Einsätze platzieren und können auch mehr als 1.000 € pro Monat einzahlen. Auto-Spins stehen hier zur Verfügung und sorgen dafür, dass ungeduldige Spieler nicht 5 Sekunden auf den nächsten Dreh warten müssen.

Ein weiteres neues Tool ist der Panikknopf, der – wenn er gedrückt wird – das Spielen im Online Casino sofort beendet und den Spieler ausloggt. Nun hat der Spieler 24-Stunden lang keine Chance sich im Casino einzuloggen, erst nach Ablauf der Frist ist ein Login wieder möglich.

Zahlen mit Kryptowährungen

Eine Besonderheit bei den Zahlungen findet sich oft in von Curaçao lizenzieren Online Casino. Hier gibt es die Möglichkeit Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin oder Bitcoin Cash für Zahlungen zu verwenden. Dabei läuft die Zahlung anonym, sicher und schnell über die Blockchain und die Bekanntgabe von Kreditkartennummern oder Kontodaten kann sich der Spieler sparen.

Zahlt der Spieler mit digitalen Assets in das Casino ein- oder hebt Gewinne ab, kommt er aber nicht um die Verifizierung herum. Auch in Curaçao-lizenzierten Spielbanken ist eine Bestätigung der Verifizierung vorgeschrieben.

Ziele des Glücksspielstaatsvertrags

Der neue GlüStV hat sich neben Spielerschutz zum Ziel gesetzt, eine einheitliche Regelung für ganz Deutschland festzulegen. Zuvor konnten die Bundesländer selbst entscheiden, was dazu führte, dass es eine eigene Lizenz von Schleswig-Holstein gab, die Online Casinos erlaubte. Legale und seriöse Online Spielbanken müssen dem Spieler auch Tools an die Hand geben, die ein verantwortungsbewusstes Spielen ermöglichen. So muss ein Anbieter seinen Kunden Gelegenheit geben sich Limits bei Einzahlungen, Einsätzen und Verlusten zu setzen und wenn er möchte einen Selbstausschluss vom Casino beantragen. Des Weiteren müssen auf der Homepage des Betreibers Links zu Hilfsorganisationen – am besten in Deutschland – zu finden sein, an den sich der Spieler wenden kann, wenn er meint, zu viel zu spielen.

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Ab sofort auch deutsche Glücksspiellizenzen

Seit kurzem werden auch die ersten deutschen Lizenzen vergeben, die vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt ausgestellt werden. Online Casinos, die sich um eine deutsche Glücksspiellizenz bewerben, müssen strenge Richtlinien erfüllen. Geplant ist auch eine landesweite Spielerdatei – ähnlich der bei lokalen Spielbanken – um Spielsucht-gefährdete Spieler herauszufiltern.

Wer auf Probleme in einem Online Casino ohne Lizenz stößt und der Support kann nicht weiterhelfen, findet in Deutschland keinen Ansprechpartner. Die europäischen Glücksspielbehörden machen den Spielern allerdings Schlichtungs- und Beschwerdestellen zugänglich, nur liegen diese im Ausland und nicht in Deutschland.

Bestätigung der Identität

Was alle seriösen Online Casinos gemein haben, ist der Verifizierungsprozess. Spieler, die sich bei einem Anbieter anmelden und spielen – und dabei hoffentlich gewinnen – müssen vor der ersten Auszahlung ihre Identität bestätigen. Mit diesem Know-Your-Customer-Prozess, kurz KYC, will der Betreiber der Geldwäsche im Internet Einhalt gebieten. So müssen Spieler bevor Sie erstmals abheben Dokumente hochladen, die bestätigen, dass die bei der Registrierung gemachten Angaben der Wahrheit entsprechen. Dazu zählt ein gültiger Ausweis mit Bild, wie Personalausweis, Pass oder Führerschein, sowie eine Verbrauchsabrechnung, die den Wohnsitz in Deutschland beweist.

Fazit

Wer sicher in einem Casino spielen will, sollte immer auf die Lizenz achten. Ist keine deutsche Lizenz vorhanden, so, sollte sie von der Malta Gaming Authority, von der UK Gambling Commission oder anderen seriösen Glücksspielbehörden stammen. Auch hier wird auf Spielerschutz geachtet und das Spiel ist fair und die Zahlungen sicher.

Sind auf der Webseite des Betreibers keine Angaben zu einer Lizenz zu finden, dann ist es besser, die Finger davon zu lassen. Es gibt so viele Internet-Portale, die Bewertungen zu Online Casinos veröffentlichen und man sich ausführlich informieren kann, bevor man sich registriert.