Die „schöne Ungarin“

 

Wir befinden uns im Jahre 2004. An der Seite von zwei Serben betritt die von der Presse nur als „schöne Ungarin“ genannte 32-jährige Dame das Ritz Casino in London. Mit im Gepäck sind anscheinend Handy und Lasergerät. Hierzu gibt es allerdings zwei verschiedene Theorien. Da das Scotland Yard nach dem Ende der Untersuchungen keine Details veröffentlicht, bleibt der genaue Tatablauf weiterhin ungewiss.

 

Fakt ist, dass das Trio innerhalb von zwei Tagen über 1,3 Millionen Pfund beim Roulettespiel gewinnen konnte. Da solche Summen natürlich nicht unentdeckt bleiben, wurde die Casinoaufsicht immer misstrauischer. Nach Videoanalyse wurde ein technisches Gerät entdeckt und umgehend die Polizei alarmiert, welche das Trio im Handumdrehen festnahm. Es dauerte allerdings nicht lange und die beiden Serben und die „schöne Ungarin“, durften samt ihren Gewinnen ausreisen. Nach eingehender Prüfung wurde zwar festgestellt, dass technische Hilfsmittel eingesetzt wurden, da jedoch nicht physisch ins Spielgeschehen eingegriffen wurde, handelte es sich damit auch um keinen Gesetzesverstoß.

 

Theorie Nummer 1:

Ein im Handy versteckter Laser analysierte die Geschwindigkeit der Kugel und die Drehgeschwindigkeit des Kessels. Mit Hilfe einer selbstprogrammierten Software konnten die Daten ausgewertet und blitzschnell die Wahrscheinlichkeit der kommenden Felder berechnet werden. Nun wurde auf die Region gesetzt, welche vermutlich gewinnen würde. Mit dieser Methode konnte das Dreiergespann seine Gewinnwahrscheinlichkeit um das Sechsfache steigern.

 

Theorie Nummer 2:  

Der Tischchef oder Croupier war in den Betrug verwickelt. Dieser tauschte die Kugel am Tisch geschickt aus und ersetzte diese mit einer selbsthergestellten Kugel mit magnetischer Füllung. Mit Hilfe von mehreren Handy-Akkus wurde dann ein Magnetfeld hergestellt. Durch das entstehende Energiefeldes konnte dann die Kugel auf die gewünschte Region gelenkt werden. Wichtig ist dabei, nahe genug an den Kessel heranzukommen. In diesem Falle wird angenommen, dass sich die entsprechende Apparatur in der Handtasche der Ungarin befand.

 

Da es mit beiden Methoden schier unmöglich ist, die genaue Zahl vorherzusagen, wurde nicht auf eine einzige Zahl gesetzt. Trotzdem bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Kugel am Ende in einem bestimmten Gebiet landete. Der ungefähre Zielort reichte bereits aus, um auf mehrere Zahlen zu setzen und das Casino zu überlisten.

 

Diese und ähnliche Methoden wurden bereits in Deutschland, Österreich und Tschechien beobachtet, gelangten aber nicht groß in die Presse. Man kann davon ausgehen, dass auch weiterhin versucht wird, mit Hightech-Apparaturen die Casinos zu überlisten. Die am besten funktionierenden Methoden sind jene, welche nicht aufgedeckt werden. Es gibt mit Sicherheit auch zur heutigen Zeit noch unentdeckte Betrugsmaschen.