Deutschland wird allgemein als eine der führenden westlichen Demokratien angesehen, welche seinen Bürgern Freiheit, Toleranz und Wohlstand bietet. Aber es gibt eine Ausnahme von dieser Regel in der deutschen Rechtsprechung, und diese Ausnahme betrifft Online-Glücksspiele. Deutschland wehrt sich traditionell vehement gegen Online-Glücksspiele in fast allen Formen, obwohl es einige Ausnahmen für Sportwetten gibt. Deutsche Behörden bevorzugen es stattdessen, Glücksspiele auf die echte Welt zu konzentrieren, wie z.B. Spielhallen oder örtliche Casinos.

Hinter diesen Maßnahmen steckt eine irrationale Angst vor Online-Glücksspielen und angeblichen Risiken in der Online-Welt, die bei Glücksspielen am Land nicht auftreten sollen. Dies hat dazu geführt, dass einige Analysten die Richtlinie als “altmodisch” bezeichneten. Die EU und andere Branchenmitstreiter haben diesen Zugang der Regierung immer wieder kritisiert und angefochten.

Aber zur großen Überraschung der Branche rückt die deutsche Bundesregierung nicht von den verabschiedeten Gesetzen ab. Die Gesetze wurden im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrags verabschiedet, einem Bundesgesetz, dem alle deutschen Bundesländer unterliegen.

Aber bis 2012 waren die deutschen Bundesländer nicht geschlossen von diesem Gesetz betroffen. Im Norden des Landes hat sich Schleswig-Holstein von diesem Gesetz im Januar 2012 losgelöst und vergab an 50 Betreiber Lizenzen für Online-Glücksspiele in diesem Bundesland. Aber nachdem das Bundesland 2013 den Glücksspielstaatsvertrag unterschrieb, führte dies zu einer ungewöhnlichen Situation für lizenzierte Betreiber – obwohl diese formell Online-Glücksspiele betreiben durften, ist der Betrieb auf Bundesebene untersagt.

Das Resultat ist – gelinde gesagt – eine sehr herausfordernde Situation für die Online-Glücksspielbranche in Deutschland. Die Probleme hören hier aber nicht auf, schließlich wird der Konkurrenzkampf zunichte gemacht, indem keine neuen Lizenzen ausgestellt werden und Banken und Lieferanten wissen nicht, ob Sie potenziell mit “illegalen” Services zusammenarbeiten. All das führt dazu, dass vieles im rechtlichen Graubereich abläuft.

Aber die Branche hat damit angefangen, sich gegen die Zustände zu wehren. Einige Betreiber haben sich zu einer Handelsorganisation zusammengeschlossen. Diese soll die Interessen der lizenzierten Betreiber repräsentieren, welche vom Bundesgesetz her nicht operieren dürften, von Seiten der örtlichen Behörden aber sehr wohl.

Diese Handelsorganisation soll zusätzlichen Einfluss auf die deutschen Behörden ausüben, die in diesem Bereich in den letzten Jahren immer mehr unter Druck geraten sind. Durch diese Richtlinie wird das Wachstum der Online-Glücksspielbranche in Deutschland behindert und die Rechte von zugelassenen und lizenzierten Betreibern werden beschnitten, schließlich dürfen diese ihre Dienstleistungen deutschen Spielern nicht anbieten. Deutsche Spieler werden in ihrer Auswahl beschränkt und auch dabei, wann und wo sie spielen können.

Die Handelsorganisation mit dem Namen DOCV hat sich als ausgewiesenes Ziel die Klarstellung des rechtlichen Zustands gesetzt – und möchte somit wieder etwas Sicherheit in die junge Branche bringen. Der Präsident der Organisation, Dirk Quermann, meint, dass die Situation für Betreiber in diesem Bereich nicht akzeptabel ist.

“Wir leben in einer Demokratie, in der die freie Marktwirtschaft einen Grundpfeiler darstellt. Wenn man also ein Monopol über etwas haben oder etwas verbieten will, sollte man auch argumentieren, weshalb dem so ist…Die Behörden sind sich dessen bewusst, dass der Glücksspielstaatsvertrag geändert werden muss, aber wir möchten dazu aufrufen, das deutsche Glücksspielgesetz vollständig zu überdenken – und nicht nur minimale Änderungen vorzunehmen, wie dies die Politiker vorhaben.”

Die Gesetzgebung in Deutschland macht nicht nachvollziehbare Ausnahmen bei Sportwetten und Pferderennen und Betreiber können diese Dienstleistungen legal und in Einklang mit den gegebenen Rahmenbedingung von Bundesland und Bund anbieten. Aber obwohl viele deutsche Spieler weiterhin gerne in Online Casinos wie BWIN spielen, bleibt die Rechtslage weiterhin unklar.

Es ist eine unsichere Zeit für die deutsche Glücksspielbranche. Viele schließen zwar eine Lockerung der sehr straffen Gesetzgebung nicht aus, aber die Branche kämpft weiterhin um einen vernünftigeren Zugang zu diesem Thema. Mit der starken Proteststimme des DOCV hoffen viele Glücksspielbetreiber auf einen Neuanfang für die Online-Casinobranche in Deutschland – und das in naher Zukunft.