Es liegt nun schon eine Weile zurück, nämlich ziemlich genau vier Jahre, dass Deutschland dem Glücksspiel klarere Regeln gesteckt hat. Mitte 2021 wurde nämlich die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder ins Leben gerufen und mit ihr ein Glücksspielstaatsvertrag, der mit Akronymen wie OASIS und LUGAS nur so um sich schmieß.

Wir spüren die Auswirkungen noch heute, denn der Markt ist seitdem ein anderer. Er soll aufgeräumter sein, regulierter und sicher. Dabei fühlt es sich für viele Pokerspieler eigentlich eher so an, als wäre ein Stück Freiheit verloren gegangen.

Dafür ist vor allem das Sperrsystem OASIS verantwortlich. Sein Name steht für “Onlineabfrage Spielerstatus” und es ist das von vielen so verhasste System, mit dem die GGL überprüft, ob man in Deutschland am Glücksspiel im Netz teilnehmen darf oder nicht. Besteht nämlich in einem Online Casino eine Sperre, kann man sich nicht einfach woanders anmelden.

Das sorgt schnell für Frust und ist einer der Gründe dafür, dass immer mehr Leute einfach bei Anbietern spielen, die anderswo lizenziert sind und deshalb OASIS im Casino umgehen. Sitzt so ein Online Casino zum Beispiel in Malta oder Gibraltar, handelt es sich dabei schließlich noch immer um eine Lizenz aus der Europäischen Union, doch an die Regeln der GGL und damit auch OASIS müssen sich diese Plattformen nicht halten.

Wie OASIS funktioniert

OASIS ist ein bundesweites Sperrsystem, das es ermöglicht, Spieler vom Glücksspiel auszuschließen. Entweder durch eine freiwillige Selbstsperre oder durch eine Sperre durch Dritte, zum Beispiel durch Angehörige oder Anbieter selbst. Wird eine Person gesperrt, darf sie weder in Spielhallen noch auf legalen Online-Plattformen in Deutschland spielen.

Die Sperren greifen übergreifend. Wer sich zum Beispiel wegen Automatenspiels sperren lässt, ist automatisch auch vom Online-Poker ausgeschlossen, selbst wenn dort nie problematisches Verhalten aufgetreten ist.

Und auch wer sich nach Monaten oder Jahren wieder sicher fühlt, muss zunächst einen formellen Antrag auf Entsperrung stellen. Bei Selbstsperren gilt eine Mindestfrist von drei Monaten, bei Fremdsperren sogar ein ganzes Jahr. Aktuell sind im OASIS-System mehr als 300.000 Spielsperren aktiv und im Jahr 2024 gab es rund 56.000 neue Sperranträge.

Für viele Pokerspieler ist genau diese Gleichbehandlung ein zentraler Kritikpunkt. Denn Poker ist kein klassisches Glücksspiel. Es ist ein Strategiespiel, bei dem Fähigkeiten, Wissen und Erfahrung eine entscheidende Rolle spielen. Zwar gehört auch Glück dazu, etwa beim Ziehen der Karten, doch über längere Zeiträume hinweg ist Können der bestimmende Faktor.

Dass ausgerechnet diese Spielart unter denselben Sperrmechanismus fällt wie Automatenspiele, sorgt daher für Unverständnis. Wer sich in einer anderen Phase des Lebens einmal gesperrt hat, verliert unter Umständen dauerhaft den Zugang zu einem Spiel, das für ihn kein Problem, sondern ein Hobby war, oder gar ein Beruf. Und es gibt eine Menge digitale Entsperranträge. 2024 waren es allein 56.000.

Die Auswirkungen auf den Markt und die Community

Seit der Einführung des Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2021 hat sich die Struktur des Markts sichtbar verändert. Anbieter mit deutscher Lizenz müssen sich technisch an das OASIS-System anbinden, was mit hohen Anforderungen verbunden ist. Identitätsprüfung, Datenübertragung in Echtzeit, Zugriffskontrollen, all das ist verpflichtend.

Für Spieler wiederum bedeutet das, wer einmal gesperrt ist, kann nicht einfach auf eine andere legale Plattform wechseln. Die Sperre greift überall, unabhängig davon, ob es sich um Poker, Sportwetten oder Slots handelt. Auch Live-Turniere in Casinos sind davon betroffen, sofern diese unter die Regulierung fallen.

In Pokerforen und auf sozialen Plattformen zeigt sich, dass viele Nutzer damit hadern. Einige sprechen von Bevormundung, andere von fehlender Differenzierung. Besonders betroffen sind Gelegenheitsspieler, die sich aus Vorsicht gesperrt haben und nun keine Möglichkeit haben, punktuell wieder teilzunehmen, obwohl sie nie exzessiv gespielt haben.

Anbieter von Onlinepoker in Deutschland mussten nicht nur technisch aufrüsten, sondern sich auch auf neue Verhaltensmuster einstellen. Viele berichten von sinkenden Nutzerzahlen und einer höheren Wechselrate. Spieler, die zuvor auf regulierten Plattformen unterwegs waren, weichen vermehrt auf Angebote aus, die nicht an OASIS gebunden sind.

Das hat auch damit zu tun, dass eine Sperre auf einer Plattform nicht nur das Spiel verhindert, sondern auch sämtliche Bonusprogramme, Community-Angebote oder Teilnahme an offiziellen Turnieren unmöglich macht. Für viele ist das ein erheblicher Einschnitt, gerade in einem Spiel, das für viele mehr ist als bloßer Zeitvertreib.

Warum so viele Pokerfreunde ausweichen

Weil OASIS alle legalen Anbieter in Deutschland betrifft, suchen viele gesperrte Spieler nach Alternativen. Und diese finden sie bei Plattformen, die nicht in Deutschland reguliert sind, sondern stattdessen zum Beispiel in Malta, Gibraltar oder Curaçao. Diese Plattformen verfügen meist über eine gültige EU-Lizenz, sind aber nicht an die deutsche Sperrdatenbank angeschlossen.

Dort kann man sich anmelden, auch wenn man in Deutschland gesperrt ist. Genau das ist der Grund, warum Spieler gezielt OASIS im Casino umgehen. Dabei wird der Zugang zu Pokerseiten gesucht, die nicht an das System angebunden sind, und zwar mit dem Ziel, wieder am Spiel teilzunehmen, ohne gegen Gesetze zu verstoßen.

Diese Diskussion um Poker und Regulierung ist nicht neu. Schon länger wird gefordert, Poker, zumindest in bestimmten Formaten, anders zu behandeln als andere Spielformen. Argumentiert wird dabei mit dem hohen strategischen Anteil und der Tatsache, dass Poker unter anderem auch als Denksport anerkannt wird.

Ob das irgendwann zu einer eigenen Pokerlizenz oder zu Ausnahmeregelungen bei OASIS führt, bleibt offen. Bislang ist davon nichts beschlossen. Dennoch gibt es Signale aus Fachkreisen, dass die starre Einordnung von Poker als Glücksspiel nicht mehr zeitgemäß ist. In anderen Ländern, etwa den USA, gibt es bereits differenziertere Regelungen.

Schutz ja, aber mit Augenmaß

Das OASIS-System wurde eingeführt, um Spieler zu schützen und daran gibt es auch nichts auszusetzen. Doch das Ganze muss auf jeden Fall differenziert betrachtet werden, denn nicht jedes Spiel ist gleich, ja nicht einmal jedes Turnier ist gleich.

Eine fairere Lösung könnte darin bestehen, Poker differenzierter zu behandeln, als Spiel, das Können belohnt, Verantwortung voraussetzt und längst nicht mit klassischen Glücksspielen gleichzusetzen ist.


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