Bluff, Strategien und Körpersprache beim Poker – Was hilft mir weiter?

Einen großen Bluff zu entlarven ist äußerst befriedigend und bei manchen Spielern geht das soweit, dass sie förmlich süchtig danach sind. Anstatt ihren Gegnern einen starke Hand zuzutrauen und zu folden, fangen sie nach einer großen Bet an nachzudenken. „Vielleicht ist dies auch ein Bluff. Vielleicht kann ich ihn entlarven. Das wäre doch großartig.“ Und dann überreden sie sich zu einem Call.

Gelegentlich entlarven diese Spieler einen Bluff, aber viel öfter rennen sie in die Hand, die ihr Gegner vermutlich haben muss. Auf Dauer gleichen die gewonnen Pots die verlorenen Einsätze nicht aus. Diese Spieler verwandeln sich in eine Kreditkarte für ihre Gegner, indem sie Hand um Hand ausbezahlen.

Sie müssen jedoch nicht das selbe Schicksal erleiden. Es gibt eine Technik, Bluffs zu erkennen. Sie müssen nicht zufällig Einsätze callen oder darauf warten, dass Sie ein sicheres Gefühl haben. Einen Großteil der verbreitetsten Bluffs können Sie entlarven, indem Sie deduktiv schlussfolgern.

Entscheidend beim Entlarven von Bluffs ist die Betrachtung der gegnerischen Einsätze während der gesamten Hand und die Berücksichtigung aller legitimen Blätter, die auf diese Weise gespielt werden konnten. Wenn eine bestimmte Anzahl von absolut plausiblen Händen für die gegnerische Spielweise Sinn ergibt, hat der Kontrahent vermutlich eines dieser Blätter und blufft folglich nicht.

Grundsätzlich solltest du dir sowohl für Live- als auch für Onlinepoker zwei grundverschiedene Strategien merken, wenn du mit dem Pokern beginnst: das Tight Play und das Loose Play.

Tight Play, Loose Play – Lerne den Unterschied!

Wenn du dich für Tight Play als Spielstrategie entscheidest, setzt du tatsächlich nur, wenn du ein wirklich gutes Blatt hast. Und dann spielst du eventuell auch relativ aggressiv und setzt relativ viel Geld. Dagegen spielst du beim Loose Play sehr viele Hände: gute, weniger gute und fast schon schlechte.

Experten empfehlen Anfängern, zu Beginn eher ein Tight-Play zu probieren und mit abnehmender Spielerzahl an einem Tisch zu einem Loose-Play überzugehen. Um nicht allzu berechenbar zu sein, sollte man sobald wie möglich beide Strategien kombinieren, also abwechselnd mal so und mal so spielen.

Lernen, deine Gegner einzuschätzen

 

Wer seine Gegner beim Pokern gut einschätzt, steigert die Chancen auf erfolgreiche Spiele. Versuche deshalb, das Verhalten deiner Mitspieler und deren Naturell möglichst gut kennenzulernen.

Im Onlinepoker funktioniert das bisweilen nur über dein Spielverhalten. Aber auch das kann dir einiges verraten. Wenn ein vorsichtiger Tight-Player eine höhere Summe setzt, ist fast sicher, dass er ein gutes Blatt hat.

Zudem gilt: Vorsichtige Spieler kannst du mit einem Bluff viel eher erschrecken als aggressive Gegner. Passe dein Spiel also auch an deine Mitspieler an.

Berücksichtige beim Spiel deine Position

 

Die Position am Pokertisch spielt oft eine große Rolle, wenn es um strategische Entscheidungen geht. Grundsätzlich teilt man etwa die Positionen an einem Texas-Holdem-Tisch in die vordere, die mittlere und die hintere Position, wobei jede Position von mehreren Spielern besetzt werden kann.

Während man auf der vorderen Position frühzeitig zum Setzen aufgefordert wird, ist man auf der hinteren erst am Ende dran. Auf hinteren Positionen kann man deshalb viel besser das Setzverhalten seiner Mitspieler beim eigenen Spiel berücksichtigen.

Wer auf einer vorderen Position sitzt, sollte sich deshalb – vor allem als Anfänger – bei einer Starthand mit mittelmäßigen Chancen eher für einen Fold (Ausstieg) aus der aktuellen Spielrunde entscheiden.

Eine Starthand mit zwei Assen solltest du natürlich fast immer auch in vorderer Position spielen. Bei einem Paar mit zwei Dreiern solltest du dir das jedoch überlegen.

Wer erfolgreiche Pokerstrategien entwickeln will, muss zunächst einmal lernen, zu wissen, wann es sich lohnt im Spiel zu bleiben und wann es mehr Sinn macht, von vornherein zu passen (auch folden genannt). Hohe Paare und Kombinationen aus Ass und König oder Ass und Dame sind starke Starthände und sollten stets gespielt werden. Zwei aufeinanderfolgende Karten von der gleichen Farbe können sich für Anfänger lohnen, wenn die Einsätze zum Sehen niedrig sind. Wer als letzter mit Setzen an der Reihe ist, kann die Gegner beobachten und einschätzen lernen. Mit Glück haben sogar ein paar Mitspieler gepasst, ehe er dran kommt.

Aussteigen heißt beim Poker aber noch lange nicht verlieren. Gewiefte Spieler nutzen die Auszeit, um ihre Kontrahenten kennenzulernen. Wer weiß, welcher Zocker übervorsichtig ist, wer mit Vorliebe blufft und wer aggressiv um hohe Einsätze spielt und dabei regelmäßig verliert, hat einen beachtlichen Vorteil. Erfahrene Spieler treten gegen andere Zocker an, nicht gegen die Karten.

Um mehr als nur ein Bauchgefühl für Wahrscheinlichkeiten und das Verhalten der anderen Spieler zu bekommen, heißt es analytisch vorzugehen. Dafür ist Online-Poker ideal, weil der Zocker die Möglichkeit hat, sich jeden Spielzug aufzuschreiben und so später feststellen zu können, welche Manöver überwiegend erfolgreich sind, welche häufig zu Verlusten führen, und wo man sich selbst über- oder unterschätzt. Zwar genügen ein paar Spiele nicht, um ausreichend Daten zur Verfügung zu haben, aber derartige Analysen sind ein wichtiges Hilfsmittel, damit sich Anfängerfehler gar nicht erst zu schlechten Gewohnheiten entwickeln.

Im Spiel werden auch Anfänger schnell merken, dass es unterschiedliche Spielertypen gibt. Klar, es sitzen alle mit einem Steingesicht herum und versuchen, so wenige Emotionen wie möglich zu zeigen. Doch mit ein wenig Menschenkenntnis und Beobachtungsgabe können die Gegner schnell klassifiziert werden, etwa an ihrem Verhalten bei Einsätzen. Ganz grob können die Spielertypen in vier verschiedene  Klassen eingeteilt werden. Auf diese gilt es sich einzustellen, wenn man gewinnen will. Und natürlich auch herauszufinden, zu welcher Klasse man selbst instinktiv tendiert.

Einer der größten Fehler, die Pokeranfänger machen, ist, dass sie sich nicht mit den Grundlagen befassen und einfach an einen Echtgeldtisch setzen. Im Gegenzug werden diese ihr erstes Guthaben komplett verlieren und die ersten Pokersessions hinterlassen keine positiven Poker Erfahrungen. Spar Dir diese Erfahrung! Poker Spielen lernen macht wirklich Spaß, wenn man an dem Hobby Gefallen findet!