Dank diverser bekannter Großunternehmen wie Energydrinkhersteller Red Bull , Glückspielanbietern wie Betway oder dem Luxusuhrenfabrikant HD3, die sich alle teilweisebereits seit geraumer Zeit als Investoren in Sport, eSports und nun auch Poker betätigen, ist der Pokerboom aus den Vereinigten Staaten mittlerweile auch schon längst auf Deutschland übergeschwappt.

Einen großen Anteil daran hat vor allem der Sender Sport1, der schon seit Jahren, teilweise auch neben Eurosport, stets die wichtigsten Pokerevents, egal ob aus den Vereinigten Staaten oder Europa, im deutschen Fernsehen überträgt (aktuelle Termine deutscher Pokerturniere finden Sie hier).

Ohne Zweifel ist das Poker-Fieber dadurch auch in diesem Land entfacht worden und Deutschland hat im Laufe der Jahre somit auch bereits eine respektable Anzahl an sehr guten Pokerspielern hervorgebracht.

Wir wollen Ihnen hier nun die aktuellen Top 3 präsentieren, ausgehend vom aktuellen Preisgeldranking.

Es war keineswegs einfach, auf diese Liste zu kommen, da Spieler, die in vielen anderen Ländern ebenfalls Spitzenreiter sind, mit der Beschränkung auf nur 3 Spieler nicht einmal unter die Lupe genommen werden konnten.

Somit entpuppte sich die Entscheidungsfindung hierbei als alles andere als einfach und das Weglassen von Topspielern wie Dominik Nitsche, Ole Schemion, Steffen Sontheimer , Manig Löser , Philipp Gruissem , Tobias Reinkemeier , Koray Aldemir und Marvin Rettenmaier fühlt sich zuerst natürlich einmal falsch an, egal wie man es ausdrückt.

Aber wir konnten uns in der Redaktion schließlich doch auf drei Spieler einigen. Wer hat also den Schnitt gemacht? Lesen Sie weiter, um zu sehen, wer für Germanpokerdays zu den drei besten Poker-Spielern Deutschlands zählt:

1) Fedor Holz (Twitter: @CrownUpGuy)

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Die Auswahl der Top 3 mag schwierig gewesen sein, aber die Auswahl der Nummer 1 insgesamt war einfach: Fedor Holz stellt seinen nächsten deutschen Herausforderer Rainer Kempe dank über 32 Millionen US-Dollar an Preisgeldern um rund 11,5 Millionen in den Schatten. Holz liegt außerdem aktuell an siebenter Stelle der Hendon-Mob-All-Time-Money-List.

Regelmäßige Topplatzierungen bei Turnieren sind beim deutschen Wunderkind mittlerweile Alltag und umfassen auch bereits mehrere Preisgeldeinahmen im siebenstelligen Bereich. Sein bisher größter Erfolg gelang ihm im Sommer 2018, als er beim mit 1.000.000 US-Dollar dotierten Big One for One Drop dank des zweiten Platz vor Justin Bonomo mit einem Preisgeld von 6.000.000 US-Dollar nach Hause ging.

Während seine Live-Erfolge geradezu verblüffend sind, hat Holz im Laufe der Jahre auch die digitale Pokerwelt erobert. Als „CrownUpGuy“ bekannt, rückte Holz beim WCOOP Main Event, das er 2014 für mehr als 1,3 Millionen US-Dollar gewann, ins Rampenlicht des Online-Pokers.

Obwohl er nicht mehr so ​​viele Stunden einplanen kann wie früher, ist Holz offensichtlicher “Ruhestand” nicht so ganz das, was er scheinen mag, da der Online-Poker-Profi es immer noch liebt, gelegentlich an diversen Super-High-Rollern weltweit teilzunehmen. Trotz seiner Erfolge im Poker hat sich sein Fokus in den letzten Jahren über den grünen Tisch hinaus verlagert.

Eines der bemerkenswertesten Projekte von Holz, das seine Aufmerksamkeit momentan etwas von den Karten und Spielchips ablenkt, ist Primed Mind, ein Unternehmen, das sich auf Achtsamkeits-, Meditations- und Lebensberatungstechniken konzentriert.

2) Rainer Kempe (Twitter: @GatsbyKempinho)

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Wenn man an Rainer Kempe denkt, fällt den meisten Pokerfans als Erstes der Super High Roller Bowl des Jahres 2016 ein. Obwohl Kempe vor seinem karrierebestimmenden Sieg sicherlich keine Langeweile hatte – er hatte bereits den Final-Tisch beim EPT Main Event in Barcelona erreicht und gewann in Prag einen 25.000er-High-Roller – der Gewinn von 5.000.000 US-Dollar bei der zweiten SHRB katapultierte Kempe noch stärker ins Rampenlicht der Pokerwelt.

Der Berliner ist seit dem so richtig durchgestartet und hat innerhalb von drei Jahren rund 20 Millionen US-Dollar einkassiert. 2018 war für ihn ein richtiges Spektakel, und wenn es nicht Justin Bonomos Mega-Jahr gewesen wäre, würde wahrscheinlich mehr über ihn gesprochen werden.

Kempes hält aktuell bei über 20 Millionen US-Dollar an Preisgeldern und konnte im Mai dieses Jahres ein weiteres 25.000er in Monte Carlo gewinnen sowie beim 25.000er in London den 2. Platz belegen, was ihm immer noch an die 250.000 US-Dollar einbrachte.


3) Christoph Vogelsang

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Christoph Vogelsang schließt die Top 3 der deutschen Spielerliste ab. Vogelsang hatte wie Kempe sein eigenes Schlüsselturnier, das ihn auf die große Erfolgsspur brachte: das Big One for One Drop 2014 mit einem Preisgeld von 1.000.000 US-Dollar.

Vogelsang, zu diesem Zeitpunkt weitgehend unbekannt, belegte mit einem Gewinn von 4.480.000 US-Dollar hinter Dan Colman und Daniel Negreanu den dritten Platz und etablierte sich sofort als Fixpunkt in der High Stakes-Szene.

Der gebürtige Sassenberger (Bezirk Münster, NRW) ist bekannt für seinen sehr langsamen Spielstil, aber auch wenn es manchen Spielern nicht gefällt, hat es seiner Bankroll alles andere als geschadet, da er innerhalb von drei Jahren drei weitere siebenstellige Turniereinnahmen verbuchen könnte. Sein größter Triumph war der Super High Roller Bowl 2017 – ein weiteres Duell mit Kempe – bei dem Vogelsang die Oberhand über das Elitefeld bewahrte und 6.000.000 US-Dollar mit nach Hause nahm.

Die letzten Jahre von Vogelsang brachten regelmäßige Turniereinnahmen im sechsstelligen Bereich, teilweise auch siebenstellig, sodass seine Gesamtgewinne ebenfalls auf rund 20 Millionen US-Dollar anstiegen. Zuletzt konnte er dank eines 2. Platz beim 50.000er in London wieder an die 330.000 einstreichen.